A4F-Stellungnahme: Weiterentwicklung statt Abriss des Kaufhausgebäudes Bremen
Architects for Future Bremen hat gemeinsam mit Expert*innen eine Stellungnahme zum geplanten Abriss des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes in der Bremer Innenstadt veröffentlicht. Darin üben sie deutliche Kritik an der Aussage „Abriss, aber bald“ der Bausenatorin und fordern stattdessen eine transparente und ernsthafte Prüfung von Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Bestandsgebäudes.
Bereits eine 2023 veröffentlichte Machbarkeitsstudie – beauftragt von der Senatorin selbst – zeigt, dass eine Umnutzung und bauliche Weiterentwicklung des Gebäudes technisch und wirtschaftlich möglich ist. Varianten wie Teilabriss, Aufstockung in Holzbauweise oder Öffnung des Gebäudes für neue Nutzungen wurden dort untersucht. Aus Sicht von Architects for Future wird damit deutlich, dass der Erhalt großer Teile der bestehenden Struktur machbar und sinnvoll ist – insbesondere im Hinblick auf den Klimaschutz.
Die Architekt*innen fordern mehr Transparenz über laufende Untersuchungen und nachvollziehbare Aussagen zur CO₂-Bilanz verschiedener Szenarien. Denn: Der Gebäudesektor trägt maßgeblich zur Klimakrise bei, vor allem durch sogenannte „graue Emissionen“ in der Herstellung von Baumaterialien. Ein Abriss widerspricht daher den Klimazielen Bremens, insbesondere dem Ziel der Klimaneutralität bis 2038.
Auch konkrete Beispiele gelungener Umnutzung – wie in Oldenburg oder auf der Bremer Überseeinsel – zeigen, dass alternative Wege möglich und sinnvoll sind. Das Kaufhof-Gebäude selbst wurde in den 1970ern bereits so konstruiert, dass flexible Umnutzungen realisierbar sind.
Architects for Future Bremen fordert deshalb, das Gebäude nicht als Problem, sondern als Chance für eine zukunftsfähige, ressourcenschonende Stadtentwicklung zu begreifen – und durch Erhalt und Weiterentwicklung ein Vorzeigeprojekt mit Signalwirkung zu schaffen.