Netzwerktreffen „Gemeinsam für die Bauwende“
Gut eineinhalb Jahre nach seiner Gründung kehrte das Hochschulnetzwerk „Gemeinsam für die Bauwende“ zum dritten Netwerktreffen an die Technische Universität Berlin zurück. Knapp 40 Vertreter:innen aus Lehre, Praxis und Kammern kamen im Forum des Instituts für Architektur zusammen, um das gemeinsame Engagement für eine zukunftsfähige Baukultur fortzuschreiben.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Elisabeth Broermann, Jan Kampshoff und Linda Hildebrand, die den Tag mit einem Blick auf aktuelle Themen einen Rückblick eröffneten: Die Ringvorlesung fand in hybrider Form statt, flankiert von einer wachsenden redaktionellen Arbeit, neuen Kooperationen mit Bauhaus Erde und öffentlichen Initiativen – etwa der offene Brief gegen die drohende Schließung des Architekturstudiengangs in Wuppertal.
Im darauf folgenden Workshop „Next Practice, Next Curriculum“ ging es um die Frage, wie sich das Berufsbild der Architektur im Kontext der Bauwende verändert – und wie sich die Lehre darauf einstellen kann. Katja Fischer (Stiftung Baukultur Thüringen) sprach von Architekt:innen als Transformationsagent:innen und forderte: „Bildet Banden – über Institutionen und Zuständigkeiten hinweg.“ Mina Su (RWTH Aachen) zeigte auf, dass Bauwendethemen zwar längst in der UNESCO/UIA Charter for Architectural Education verankert sind, in der Umsetzung der Curricula jedoch große Lücken bestehen. Lilli Wetzel (nexture+) ergänzte die Perspektive des Nachwuchses mit Ergebnissen einer Umfrage zu den Erwartungen und Herausforderungen junger Architekt:innen.
Die öffentliche Abendveranstaltung „Architektur im Wandel – Kammer, Beruf und Ausbildung“ schloss den Tag an der Schnittstelle von Studium, Praxis und Kammer ab. Theresa Keilhacker (Architektin, Mitglied Bündnis Klimastadt Berlin 2030, ehem. Präsidentin der Architektenkammer Berlin) erinnerte an frühere Phasen des Umbruchs und sprach über Veränderungen in der Berufsvertretung nach der Wende. Marina Kuck (Vizepräsidentin, Architektenkammer Berlin) plädierte dafür, Kammern als Orte gemeinsamer Aushandlung und Verantwortung zu verstehen – weit über den formalen Titel hinaus. Moderiert von Sorana Rădulescu (bauNetz CAMPUS) wurde die Diskussion zugleich zur Würdigung der Gastprofessur Architecture for Future von Elisabeth Broermann und Adrian Nägel, aus der das Netzwerk hervorgegangen ist.
Die dritte Ringvorlesung im Sommersemester 2026 ist bereits in Planung – mit erweitertem Blick auf benachbarte Disziplinen und neuen Fragen an die gemeinsame Verantwortung für das Bauen der Zukunft.
Wir danken allen, die das Netzwerk tragen, für ihr Engagement, ihre Ideen und die Freude an der Zusammenarbeit.
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Das Netzwerk „Gemeinsam für die Bauwende“ besteht aus Lehrenden, die sich für eine Veränderung in der Lehre im Sinne der Bauwende einsetzen und diese durch verschiedene Formate zum Ausdruck bringen. Das Netzwerk ist offen für Einzelpersonen, ganze Lehreinheiten oder Fakultäten sind nicht vorgesehen. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine (Förder)-Mitgliedschaft bei Architects4Future.


