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Presse

A4F Frankfurt/Main: Pressemitteilung zu der Räumung der Druckerei Dondorf

Ansicht Bestandsbau Druckerei Drondorf / Fotocredit T. Driedger

Am Mittwoch, dem 12. Juli 2023 erfuhren wir von der stattfindenden Räumung der besetzten Dondorf-Druckerei. Das Gebäude soll für einen Neubau des Max-Planck-Instituts abgerissen werden. Als Architects for Future haben wir dargelegt, dass schon der Bestand einem CO2-Ausstoß von 1.200.000 kg gleichzusetzen ist

Der geplante Neubau würde, aufgrund des erheblich intensiveren Verwendung von Beton und Zement, demgegenüber noch maßgeblich höhere Emissionen verursachen. Der Bauherr, das Max-Planck-Institut, hat dennoch bislang keinerlei eigene Berechnungen zur Grauen Energie und Nachhaltigkeit seines Vorhabens erstellen lassen. 

Mit der Besetzung waren zahlreiche Forderungen gestellt worden, für die wir uns auch als Architects for Future einsetzen. Wir nahmen in den vergangenen Wochen aktiv am Austausch mit allen teil, die den Abriss des Gebäudes beabsichtigen - oder ihn ebenfalls verhindern wollen. Gemeinsam mit Initiativen, die den Erhalt des 130 Jahre alten Baus aus zeit- und kulturgeschichtlichen sowie sozialen und ästhetischen Gründen fordern, haben wir wiederholt die Bedeutung eines Abrisses und anschließenden Neubaus für die mit dem Vorhaben verbundenen CO-Emissionen erläutert. 

Wissenschaftler*innen mahnen fortwährend die Relevanz jedes einzelnen nicht emittierten Kilogramms CO2an. Das Bauwesen hat hingegen mit ca. 40 % erheblichen Anteil an diesem Ausstoß. Auch den enormen Ressourcenverbrauch und das riesige Abfallaufkommen gilt es durch einen Abrissstopp zu minimieren. 

Hier braucht es ein grundlegendes Umdenken. Die Forderung Bauwende jetzt! ist daher für uns zentral. 

Wir stehen deshalb uneingeschränkt hinter der Forderung der Besetzenden nach einem Abrissmoratorium für das Gebäude. Dieses soll die sorgfältige Betrachtung aller mit einem etwaigen Abriss verbundenen Aspekte und den klima- sowie ressourcenschützenden Potentialen eines Gebäudeerhalts ermöglichen. 

Als A4F haben wir bereits 2021 einen Vorschlag für eine UMbauordnung vorgelegt, der von der Bundesarchitektenkammer und dem Bund Deutscher Architekten unterstützt wird. Dem öffentlichen Bauherren sowie dem Land Hessen als Grundstückseigentümer der Druckerei Dondorf haben wir konkret vorgeschlagen, diesen Entwurf einer UMbauordnung pilothaft bei der Baumaßnahme anzuwenden. Hierdurch könnten rein formal zu erfüllende Neubau-Anforderungen, die durch den Altbau naturgemäß nicht leistbar sind, vermieden werden. Damit könnte der öffentliche Bauherr seiner Vorbildfunktion gerecht werden und mutmaßlich sogar kostensparend auf die Baumaßnahme wirken, die bekanntermaßen von Steuergeldern getragen wird. 

Es ist bestürzend, dass ein Gebäude, das rund 130 Jahre und zwei Weltkriege überstanden hat, für eines abgerissen werden soll, für das dann fünf Jahre Gewährleistung gelten. Und dafür sollen tausende Tonnen CO2 emittiert werden?“, sagt hierzu Tim Driedger, Mitglied der A4F Ortsgruppe Frankfurt – Rhein Main.  

Wir bekräftigen daher unsere Forderung für den Umgang mit dem Gebäude der Druckerei Dondorf: 

  • Abrissmoratorium 
  • Erhalt des Gebäudes 
  • Anwendung der UMbauordnung im Rahmen eines Pilotprojektes

Wir sind erschüttert angesichts des aktuellen Vorgehens des Landes Hessen, der Goethe-Universität und des Max-Planck-Instituts - und der offensichtlichen Indifferenz, die dem Klima- und Ressourcenschutz an dieser Stelle entgegengebracht wird. Die Gruppe Besetzender hat ein hohes Maß an klimapolitischer Haltung gezeigt; die öffentliche Hand hingegen hat durch die abrupte Räumung dem Dialog mit allen teilhabenden Personen und Gruppen einen Schlag ins Gesicht versetzt. 

Für einen Austausch und Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. 

Bitte greifen Sie auf unsere Expertise zurück. 

Architects for Future Deutschland e.V.
Ortsgruppe Frankfurt Rhein Main 

Anna-Maria Mayerhofer
Jennifer Dyck

Nora Kramer

Tim Driedger 

Pressetext und Fotos zum Download

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Bauen im Bestand
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